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Photovoltaikanlagen in der Praxis

Lohnt sich eine Photovoltaikanlage für mein Dach? Was muss beim Bau einer Photovoltaikanlage beachtet werden? Diese Fragen werden anhand von Praxisbeispielen aufgegriffen und diskutiert.

Eine Photovoltaikanlage in Hessen:

Die Herausforderung: Ein mehr als 50 qm großes Dach soll mit Photovoltaikmodulen so bestückt werden, dass sich die Investition nach etwa 20 Jahren rentiert. Ziel soll es sein umweltschonende Energie zu erzeugen und damit die CO2 Emission zu minimieren. Entscheidend ist dabei die Dachkonstruktion: Diese ist nach Osten und Westen ausgerichtet und damit suboptimal, da Süd-Dächer aufgrund der stärkeren Sonneneinstrahlung effektiver sind. Der Bau findet im Januar 2008 statt.

Dach Hessen

Lösung der Dachkonstruktion

Der Neigungswinkel des Daches beträgt 30 Grad und ist damit optimal für eine Photovoltaikanlage in Deutschland. Trotzdem bleibt die Ausrichtung des Daches nach Osten und Westen problematisch, da die Sonneneinstrahlung nicht optimal ist und etwa 20 Prozent weniger Ertrag erwirtschaftet werden kann als Südanlagen. Aus diesem Grund mussten spezielle Solarmodule gewählt werden. Die Entscheidung viel auf 32 Polykristalline Solarmodule - also keine amorphen Module. Außerdem sollten möglichst viele und optisch ansprechende Solarmodule auf dem Dach platziert werden. Diese Voraussetzungen wurden aber durch den Geldbeutel (also das verfügbare Budget) und die Belastbarkeit des String-Wechselrichters beeinflusst. Eine größerer Wechselrichter wäre viel zu teuer gewesen, da dieser wiederum nicht ausgelastet genug gewesen wäre.

Mögliche Risiken

Wie auf dem Foto zu erkennen ist, befindet sich ein Fenster und ein Schornstein zusätzlich auf dem Dach. Aufgrunddessen musste bei der Planung der Photovoltaikanlage darauf geachtet werden, dass zu keinem Zeitpunkt ein Schatten auf einen Teil der Solarmodule fällt. Zusätzlich mussten die Nachbarhäuser und Grundstücke analysiert werden. Wirft ein Nachbarhaus morgens, mittags oder nachmittags einen Schatten auf die geplante Photovoltaikanlage? Oder wächst ein Baum eines Nachbarn in den nächsten 10 bis 15 Jahren so hoch, dass dieser die Photovoltaikanlage auch nur ansatzweise mit einem Schatten bedeckt? Dies wurde glücklicherweise in diesem Praxisbeispiel verneint.

Eckdaten und finanzielle Investition in die Photovoltaikanlage

Die Photovoltaikanlage besitzt 32 Solarmodule der Firma IBC Scharp, verteilt auf die zwei Dachhälften mit einer Gesamtleistung von 5,76 kWp. Jede Anlage auf den beiden Dächer besitzt einen eigenen Schaltkreis. Dadurch kann bei einem Ausfall der einen Dachhälfte durch die andere Dachhälfte weiter Strom erzeugt werden. Ein Wechselrichter der Firma SMA wurde im Keller des Hauses installiert und speist die Energie in das Stromnetz ein. Dort ist ebenfalls ein Strommessgerät des örtlichen Energienetzbetreiber, den Städtischen Werken Kassel, zum Mietpreis von 25,12 Euro (inkl. Umsatzsteuer, also 21,11 Euro netto) installiert. Die Anlage kostete 25.000 Euro netto zzgl. Umsatzsteuer in Höhe von 4750 Euro, die jedoch vom Finanzamt zurückbezahlt wurde. Zusätzlich musste die bestehenden Hausversicherungen erweitert werden, da der Wert des Hauses mit dem Photovoltaikanlagenbau stieg. So wurde die Feuer- und Gebäudeversicherung mit der Sturm- und Leitungswasserversicherung 50 bis 60 Euro pro Jahr teurer.

Erste Zahlen der Energieerzeugung

Für das Jahr 2009 wurde vor dem Bau ein Wert von XXXX kWh prognostiziert. Tatsächlich wurden in 2009 4600 kWh und 2010 4513 kWh umgesetzt. Die Kilowattstunde (kurz kWh) muss mit 46,75 Cent vergütet werden. Damit wurde im Jahr 2009 ganze 2150 Euro brutto eingenommen. In 2010 waren es jedoch nur 2110 Euro.

Jahr erzeugte Leistung Einnahmen (brutto) Einnahmen (netto)
2008 4600 kWh 2559 Euro 2150 Euro
2009 4600 kWh 2559 Euro 2150 Euro
2010 4513 kWh 2511 Euro 2110 Euro